Gedenkstätte für die in der Shoah ermordeten Juden Österreichs / Memorial to the austrian jews who were murdered in the Shoah

Der Verein

Mit der Absicht, eine Shoah Namensmauern Gedenkstätte in Wien zu fördern und zu verwirklichen, hat Kurt Yakov Tutter im Mai 2000 eine Initiativgruppe gegründet. Die erste Sitzung der Initiativgruppe hat 15. Juni 2000 in Wien stattgefunden, im Büro des Nationalfonds der Republik Österreich. Anwesend waren die vier Gründer:

  • Botschafter a. D. Dr. Walther Lichem
  • Mag.a Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds
  • Prof. Dr. Wolfgang Neugebauer, Wissenschaftlicher Leiter des
    Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW)
  • Kurt Yakov Tutter

Dr. Wolfgang Neugebauer hat demnächst den Leiter des DÖW Projektes „Namentliche Erfassung der Österreichischen Opfer des Holocaust“, Dr. Gerhard Ungar, als seinen Stellvertreter ernannt.

Planung am Projekt begann sogleich. Eine „Unterlage zur Gedenkstätte“ wurde verfasst, in der die Zielsetzungen der Initiativgruppe deutlich erklärt wurden. Die Unterlage wurde im Laufe von Jahren an allen verteilt, deren Unterstützung wir für die Gedenkstätte ersucht haben. Nach einiger Zeit konnten wir dieser Unterlage eine Visualisierung der Gedenkstätte zufügen, die von Dr. John Cirka, Architektur Professor an der Ryerson University in Toronto hergestellt war. Diese Visualisierung hat an unsern Vorhaben kräftig mitgewirkt. (Siehe die Webseite „Visualisierung“.)

Eine weitere Aufgabe die wir uns gestellt haben, war Leute zu gewinnen, die sich engagiert für die Gedenkstätte einsetzen würden, die aber auch strategisch in der Lage waren, das Projekt entscheidend zu fördern. Zu diesem Zweck haben wir das Proponenten Komitee gegründet. In kurzer Zeit sind 14 angesehene Österreicherinnen und Österreicher dem Komitee beigetreten (Siehe die Webseite „Das Proponenten Komitee“).

In der Initiativgruppe selbst gab es bald 8 Beteiligte. In 2006 haben die Initiativgruppe und das Proponenten Komitee zusammen einen Verein gegründet, der den Namen trägt:
Verein zur Errichtung einer Namensmauern Gedenkstätte

für die in der Shoah ermordeten jüdischen Kinder,

Frauen und Männer aus Österreich.


Als Vorsitzender des Vereins wurde Dr. Walther Lichem gewählt.
Als Generalsekretär des Vereins wurde Kurt Yakov Tutter gewählt.

Mit der Existenz des Vereins bekamen wir bedeutendes Standing bei den Behörden der Stadt Wien und der Bundesregierung. Das meinte noch längst nicht dass die Stadt und der Bund dem Projekt zustimmen würden. Doch mussten die Behörden uns ab jetzt als rechtliche Entität anerkennen.

Vereinskolleginnen und Vereinskollegen, insbesondere diejenigen im Proponentenkomitee, haben sich als kluge Wegweiser und Strategen am Gedenkstätte Projekt beteiligt. Dem Projekt haben sie eine unentbehrliche Glaubenswürdigkeit verleiht. Sonst waren sie aber mit ihren eigenen, bedeutenden Karrieren beschäftigt und konnten sich daher wenig an der tagtäglichen Arbeit für das Projekt beteiligen. Bald wurde Kurt Yakov Tutter nicht nur Generalsekretär, sondern das ganze Sekretariat. Er wurde ebenfalls der hauptsächlich Beteiligte in Verhandlungen mit der Stadt Wien und der Bundesregierung. Letztendlich nahm er die Verantwortung auf sich, die Finanzierung der Gedenkstätte zu planen und realisieren.

Kurt Yakov Tutter war ebenfalls beteiligt am Entwurf des Designs der Gedenkstätte. Für die Architekten, verfasste er die 30-seitige Unterlage „Design und Architektur Anweisungen“. Mit den Architekten blieb er in nahem Kontakt bis zur Vollendung der Bauarbeiten.

Kurt Yakov Tutter ist 1930 in Wien geboren. In 1939 ist er mit seiner Familie nach Belgien geflüchtet. Seine Eltern wurden 1942 aus Brüssel nach Auschwitz deportiert. Eine Belgische Familie in Gent hat Kurt und seine Schwester Rita illegal beherbergt, ihnen das Leben gerettet. 1948 ist Kurt nach Canada ausgewandert. Er wohnt seither in Toronto.

Im Mai 2000, als er die Initiativgruppe gegründet hatte, war Kurt Yakov Tutter 70 Jahre alt. Das Generalsekretariat forderte von ihm den Einsatz einer ständigen 36 Stunden Arbeitswoche, die er ehrenamtlich, im Laufe von über 20 Jahre lang geleistet hat, bis zur Feierlichen Einweihung der Gedenkstätte.